Die Begegnung von Kunst, Kreativität und unserer Stadt, die in dem Projekt ‚Wir sprechen…‘ von space and place vereint wurden, wirkte progressiv, forschend und vernetzend. Besonders beeindruckte mich dabei der Fokus auf den Meiselmarkt und das umliegende Grätzel im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. In diesem Rahmen durfte ich für eine Stunde den neugierigen Passanten und Nachbarn die Österreichische Gebärdensprache näherbringen – eine visuelle Sprache, die inmitten der vielfältigen Lautsprachen unserer schönen Stadt Wien nicht fehlen durfte.
Wien zeichnet sich durch eine beeindruckende Vielfalt an Sprachen und Dialekten aus: Arabisch, Bosnisch, Serbisch, Türkisch, Englisch, Polnisch, Ungarisch, Farsi, Somali, Tschetschenisch und noch viele mehr. Als ich von diesem Stadtprojekt erfuhr, war es für mich klar, dass die Österreichische Gebärdensprache einen Platz darin finden musste.
The fusion of art, creativity, and our city brought together in the „Wir sprechen…“ project by space and place was progressive, exploratory, and deeply connective. I was particularly impressed by the focus on Meiselmarkt and the surrounding neighborhood in Vienna’s 15th district, Rudolfsheim-Fünfhaus. Within this context, I had the privilege of introducing curious passersby and neighbors to Austrian Sign Language (ÖGS) for an hour—a visual language that deserves its place among Vienna’s rich tapestry of spoken languages.
Vienna boasts an extraordinary diversity of languages and dialects: Arabic, Bosnian, Serbian, Turkish, English, Polish, Hungarian, Farsi, Somali, Chechen, and so many more. When I learned about this city project, it was clear to me that Austrian Sign Language had to be included.
Besonders lobenswert fand ich, dass das Team von space and place dafür sorgte, meine Sprachinsel vor Ort angemessen zu kennzeichnen. Häufig wird lediglich ‚Gebärdensprache‘ geschrieben, ohne den Kontext zu berücksichtigen. Als jemand, der in der Gehörlosenkultur und -gemeinschaft tief verwurzelt ist, liegt mir eine korrekte Kennzeichnung sehr am Herzen. Daher freute es mich umso mehr, dass die Ankündigung explizit auf die Österreichische Gebärdensprache hinwies.
Ich war nicht allein, der seine Alltagssprache auf einer Sprachinsel präsentierte. Viele Besucher:innen ergriffen die Gelegenheit, in Blitzkursen die Muttersprache ihrer Mitmenschen, wie auch ihrer Nachbarn und Anrainer:innen, zu erlernen. Diese Erfahrung ermöglichte es ihnen, neue Menschen in der Nachbarschaft kennenzulernen, sich auszutauschen und die Fähigkeiten jedes Einzelnen zu schätzen. Die Österreichische Gebärdensprache übte dabei eine faszinierende Anziehungskraft aus. Als Gehörloser betrachte ich es als eine Art inneren Kulturauftrag, diese Sprache mit anderen zu teilen, und es bereitete mir Freude, dies zu tun.
Nicht nur das Üben der Gebärden, sondern auch der herzliche Umgang miteinander bei der Begegnung mit fremden, jedoch gar nicht so fremden Menschen, erwärmte uns in den herbstlichen Temperaturen. Das gegenseitige Voneinander-Lernen ist ein wertvolles Gut. Die aktive Teilnahme und das Interesse der Teilnehmer:innen versüßten mir die 60 Minuten, die wie im Fluge vergingen. Als Trainer kann man sich dafür nur dankbar zeigen.
I especially appreciated the thoughtful efforts by the space and place team to properly label my language station on-site. Too often, signage simply states „Sign Language“ without providing context. As someone deeply rooted in Deaf culture and the community, proper recognition of ÖGS is close to my heart. I was thrilled to see the announcement explicitly highlight Austrian Sign Language.
I wasn’t alone in showcasing a native language at this event. Many visitors took the opportunity to participate in crash courses, learning the mother tongues of their neighbors and fellow residents. This experience allowed them to connect with new people, exchange ideas, and appreciate one another’s unique abilities. Austrian Sign Language held a special fascination for many. As a Deaf individual, I see sharing this language as a cultural mission, and it brought me great joy to do so.
Beyond practicing signs, the warm interactions with people—who felt unfamiliar at first but quickly became less so—warmed us on a chilly autumn day. Mutual learning is a priceless gift. The active participation and genuine interest of the attendees made the 60 minutes fly by, leaving me deeply grateful as a trainer.
Weblinks
Website: www.spaceandplace.at